Umgang mit der Technik - Grundlagenausbildung
Atemanschluss - Maskendichtprobe
Stand: 2001
Um Leckagen während des Einsatzes zu vermeiden ist auf die Maskendichtprobe besonderen Wert zu legen. Die nachfolgenden Punkte gelten für Normaldruck-Masken ebenso wie für Überdruck-Masken!
- Gesichtshaare (Bart, Koteletten, übermäßige Haarpracht), Brillenbügel, Brillenbänder... dürfen nicht im Dichtungsbereich des Atemanschlusses liegen! Vgl. Runderlasse der Innenministerien.
- Ein zu lockeres Anziehen des Atemanschlusses ist zu vermeiden!
- Bei der Handballenprüfung darf keine Kraft auf den Atemanschluss gegeben und nur ein leichter Unterdruck erzeugt werden!
- Die Maskendichtprobe muss vor dem anlegen der weiteren PSA (Haube, Helm, Tuch) und zur Kontrolle anschließend noch einmal durchgeführt werden!
- Bei Masken/Helm-Kombinationen ist von einer zweiten Person der dichte Sitz zu überprüfen!
- Ein Atemanschluss war nur dicht angelegt, wenn nach dem Einsatz der Verlauf des Dichtungsbereiches am Gesicht des Trägers zu erkennen ist!
PA-über-Kopf-Methode
Mit der PA-über-Kopf-Methode ist es schnell und sicher möglich den PA auf- bzw. abzusetzen. Insbesondere für Engstellen, wo der PA nicht auf dem Rücken belassen werden kann, ist diese Methode wesentlich effektiver.
Druckluftflaschen
Vor- bzw. Nachbereitung
Mehrere z. T. schwere Unfälle mit Druckluftflaschen wurden in den letzten Jahren bekannt (vgl. "Fliegende" Atemluftflaschen). Von mehreren Beinaheunfällen wurde abseits der Presse berichtet.
Vor Jahren gab es bereits einige Zwischenfälle mit abgebrochenen Flaschenventilen, die EG-Baumusterprüfung für Flaschenventile wurde verschärft. Dennoch gibt es von Zeit zu Zeit Unfälle durch abgebrochene Ventile. Diese Unfälle beruhen auf Handhabungsfehlern:
- Lagerung von Druckluftflaschen
- Transport von Druckluftflaschen
- Montage von Druckluftflaschen
- Verwendung von vorgeschädigten Flaschenventilen
- Verwendung von nicht zugelassenen Flaschenventilen (EG-Baumusterprüfbescheinigung erlischt!)
Hinweis: Verwenden Sie immer Verschlussstopfen, auch bei fast leeren Flaschen! Unfallbeispiel: "Der Atemschutzgeräteträger bringt seine gebrauchte Flasche in die Atemschutzwerkstatt. Er hält die Flasche am Ventil. Unbeabsichtigt öffnet sich die Flasche, erschrocken lässt er die Flasche auf den Boden fallen. Das Ventil schlägt ab..."
Ein konzentrierter und gewissenhafter Umgang mit Druckluftflaschen sollte eigentlich selbstverständlich sein. Ich habe es selbst miterlebt wie sich ein Kollege während eines Telefonates um einen PA kümmerte. Das Ventil öffnete sich, er erschrak und ließ die Flasche zu Boden fallen. Die Flasche schoss kreiselnd über den Boden und verfehlte nur knapp einen anderen Kollegen...
Werden Atemluftflaschenaus Versehen fallen gelassen oder erhalten aus anderen Gründen einen harten Schlag, kann u. U. das Flaschenventil (evtl. auch erst zu einem späteren Zeitpunkt) abbrechen. Daher sollte nach jeder möglichen Beschädigung die Flasche vorsichtig entleert werden und einer Untersuchung auf Wiederverwendbarkeit unterzogen werden.
Einsatz- bzw. Übungsdienst
Um das Problem "selbstständiges" Schließen von Flaschenventilen (vgl. Probleme mit der Ausrüstung) zu lösen empfiehlt es sich die Ventile komplett zu öffnen. Abhilfe bieten insbesondere Ventile die im 90°-Winkel montiert sind und beim Schließen gedrückt werden müssen (vgl. Kindersicherung bei Medikamenten etc.). Handräder mit einer dreieckigen Form erschweren das unbeabsichtigte Schließen ebenfalls. Untersuchungen zeigten dass ein "selbstständiges" Schließen auch unter Chemikalienschutzanzug auftreten kann. Die EXAM BBG (ehem. DMT) Fachstelle Atemschutz veröffentlicht hierzu ein entsprechendes Infoblatt: "Selbstständiges" Schließen von Flaschenventilen, ebenso die vfdb: Unbeabsichtigtes Schließen von Atemluftflaschen im Atemschutzeinsatz.
Hinweis: Beachten Sie bitte auch die Rubrik Ausrüstung - Flaschenventile.