- Schnelle Brandausbreitung und Luftmangel - 2 getötete und 3 verletzte FA
(ar) Bridgeport/CT (USA) Bei einem Brand eines Wohnhauses kam es zu einer schnellen Brandausbreitung, wodurch schließlich zwei FA starben.
Die beiden Opfer, 40 und 40 Jahre alt, wurden zusammen mit einem anderen Trupp eingesetzt, um im 2. OG nach Opfern und Brandnestern zu suchen; zu diesem Zeitpunkt war der Brand im 1. OG bereits gelöscht.
Beim Öffnen der Decke kam es zu einer schnellen Brandausbreitung, welche dem verunfallten Trupp Probleme bereitet. Sie setzten einen MAYDAY-Ruf ab, der jedoch außerhalb des Gebäudes nicht von den zuständigen Stellen wahrgenommen wurde; tatsächlich kam es zu einer Diskussion des Einsatzleiters mit einer anderen Führungskraft, ob sie ein MAYDAY gehört hätten. Es erfolgte keine Reaktion auf den zumindest teilweise empfangenen Funkspruch. Im Nachgang untersuchte Mitschnitte des Funkverkehrs zeigen, dass um 16:13 ein MAYDAY abgesetzt wurden.
Kurz nach dem Ereignis wurde der Rückzug aus dem 2. OG befohlen. Ein anderer FA fand ein Opfer auf der Treppe liegend, bewusstlos und ohne Atmung, während er sich zurückzog. Das zweite Opfer wurde ca. 9 min später im 2. OG gefunden in einem stark verrauchten Bereich. Ein anderer FA, dem das Fehlen des Opfers nach der Evakuierung aufgefallen war, war zurück ins Haus gegangen, der Schlauchleitung gefolgt und hatte das Opfer zwischen einer Wand und Möbelstücken auf dem Boden liegend gefunden. Es waren drei Versuche nötig, um einen erneuten MAYDAY erfolgreich absetzen zu können.
Wiederbelebungsmaßnahmen wurden eingeleitet, waren jedoch schließlich nicht erfolgreich.
Das NIOSH veröffentlichte inzwischen seinen Bericht, in dem es schwere Fehler auf allen Ebenen identifiziert, vor allem im Bereich Führung und Einsatzvorbereitung.
Ein Sicherheitstrupp, der nicht unverzüglich bereit stand, sondern erst aus vorhandenem Personal gebildet werden musste, hatte Probleme das 2. OG zu erreichen, da eine gefüllte Schlauchleitung eine Tür blockierte. 6 Minuten nach dem MAYDAY konnte das erste Opfer jedoch erreicht werden.
Beiden Opfern war die Luft ausgegangen; beim einen FA war die Maske noch auf dem Gesicht und hatte sich an dieses angesaugt (der Notsignalgeber war jedoch nicht ausgelöst); beim anderen war zwar der Lungenautomat noch korrekt mit der Maske verbunden, die Maske jedoch nicht mehr angelegt (bei diesem FA hatte der NSG jedoch ausgelöst).
Mängel in der Funkstruktur wurden ausdrücklich als problematisch identifiziert.
NIOSH empfiehlt, um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden:
- sicherzustellen, dass Funksprüche effektiv überwacht werden und schnell darauf reagiert wird, besonders bei MAYDAYS.
- sicherzustellen, dass Atemschutz-Notfalltrainings in adäquater Häufigkeit und Qualität durchgeführt werden.
- Dass Feuerwehrleute darin trainiert werden, ihren Restluftvorrat korrekt zu überwachen und zu beurteilen.
- sicherzustellen, dass ein gesonderter Sicherheitsassistent (Safety Officer) bei jedem Brandeinsatz benannt wird.
- sicherzustellen, dass ein Sicherheitstrupp/Schnell-Einsatz-Team bereit steht, um unverzüglich eingesetzt werden zu können.
Die Ergebnisse des NIOSH stehen in guter Übereinstimmung mit einer früheren Untersuchung des Unfalls durch die staatliche Arbeitsschutzorganisation. Aktuell laufen noch Ermittlungen des State Fire Marshal; erst nach deren Abschluss will die Stadt zu den Vorwürfen Stellung nehmen.
Außer den bereits genannten Problemen und Fehlern wurden Mängel in der Wartung der Pressluftatmer, der gesundheitlichen Überwachung der FA und deren körperlicher Fitness festgestellt.
Drei weitere FA wurden nach diesem Einsatz ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Kollegen mussten wegen Wärmeerschöpfung behandelt werden, ein dritter erlitt einen Knöchelbruch, den er sich laut Augenzeugenberichten beim Sprung oder Sturz aus einem Fenster im 2.OG zuzog.
Quelle: USFA Newsletter, Connecticut Post, FireEngineering, Firehouse.com (1), Firehouse.com (2), Firehouse.com (3), http://www.firehouse.com/news/lodd/two-conn-firefighters-killed-house-fire