Unfälle in den USA im Jahr 2004

(4 getötete und 29 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- ein FA getötet

(reb) Carthage (Missouri, USA) Feuerwehrmann Steve Fierro starb bei einem Feuer in einer Bar. Während das Opfer im Vorderbereich des Hauses lag, suchten die Rettungskräfte im hinteren Bereich. Es dauerte 43 Minuten bis er gefunden wurde.

Quelle: MSNBC

- Kirchenbrand - Einsturz - zwei getötete und 29 verletzte FA

(ar) Pennsylvania (USA). Am 13. März 2004 wurden ein 55-jähriger (Battalion Chief, Opfer 1) und ein 51-jähriger Berufsfeuerwehrmann (Master Firefighter, Opfer 2) beim Einsturz einer Kirche tödlich verletzt. Opfer 1 war als Abschnittsleiter Sicherheit eingesetzt und Opfer 2 war an Nachlösch- und Aufräumarbeiten in der Vorhalle beteiligt, als der Glockenturm einstürzte und die beiden Opfer sowie mehrere andere Feuerwehrleute unter sich begrub. Bei dem Unfall wurden 23 weitere Feuerwehrangehörige verletzt, die in ein Krankenhaus verbracht werden mussten. Im früheren Einsatzverlauf war bereits ein Backdraft aufgetreten, durch den sechs weitere FA verletzt wurden. Die durch den Glockenturmeinsturz verletzten FA konnten erst mehrere Stunden nach dem Einsturz aus den Trümmern gerettet werden; die beiden Todesopfer wurden noch am Einsatzort für tot erklärt. Die Vorfälle wurden vom NIOSH (National Institute for Occupational Safety and Health) untersucht. Die NIOSH-Ermittler kamen zu dem Schluss, dass es zur Vermeidung ähnlicher Unfälle nötig ist, dass die Feuerwehren:

Zusätzlich sollten die Baubehörden die gültigen Bauvorschriften vollständig durchsetzen, um die Sicherheit von Bewohnern und Feuerwehrleuten zu erhöhen. Außenansicht Löschangriff auf das Kirchengebäude Brandruine der Kirche

Flammen aus dem Dachstuhl Ausgebrannter Dachstuhl

Ausgebrannter Dachstuhl

Quelle und ausführlicher Unfallbericht: CDC

NIOSH benennt Fehler bei Brand einer Kirche

Eine Untersuchung der Bundesbehörde NIOSH des Brandes der Ebenezer Baptist Church in Pittsburgh, bei dem 2 FA getötet und 29 weitere verletzt wurden, machte deutlich, dass im Verlauf des Einsatzes einige Fehler gemacht wurden. So hätten die Führungskräfte vor Ort dafür sorgen müssen, dass der Trümmerschatten freigehalten und somit eine "Einsturz-Schutz-Zone" geschaffen wird. Auch die Ausrüstung der eingesetzten Kräfte sowie die Entscheidung, unter den gegebenen Bedingungen einen Innenangriff durchzuführen, werden kritisch bewertet. Der Bericht des National Institute of Occupational Safety and Health gibt niemanden die Schuld für den Tod der beiden FA, sondern gibt Empfehlungen, wie der Einsatz hätte besser abgearbeitet werden können, um "das Risiko bei ähnlichen Einsätzen minimieren" zu können. Die Ergebnisse des NIOSH über den Einsatz vom 13. März 2004 sind weitaus weitreichender als die einer örtlichen Untersuchungskommission. Der Bericht dieser Unfallkommission, der am 1. Mai 2004 veröffentlich wurde, kam zu dem Schluss, dass niemand für den Tod der beiden FA nach dem Einsturz des Glockenturms verantwortlich gemacht werden kann, jedoch Verbesserungen in Ausrüstung und Ausbildung nötig wären. Der Bericht der Bundesbehörde jedoch macht eindeutig klar, dass einige bewährte und sinnvolle Vorgehensweisen nicht eingehalten wurden. Das NIOSH gab 10 Empfehlungen ab, wozu auch folgendes gehört: Bilden Sie die Feuerwehrleute aus, damit sie die Warnsignale vor einem Backdraft, d.h. einer Rauchexplosion, die entsteht, wenn einem unter Sauerstoffmangel leidendem Feuer plötzlich Sauerstoff zugeführt wird, erkennen und entsprechend reagieren können. Sechs Feuerwehrleute wurden bei einem Backdraft verletzt, der sich 40 min nach Meldung des Brandes ereignete. Zusätzlich forderte der Bericht von der zuständigen Gemeinde, die Brandschutzvorschriften zu verschärfen, da die Kirche, erbaut 1875, keine Brandmelde- oder Sprinkleranlagen besaß, wie das bei vielen älteren Gebäuden leider der Fall ist. Oben genannter Bericht wurde vom NIOSH jeder Feuerwehr in den USA zugesandt, was der Standard-Vorgehensweise entspricht. Der Brand ereignete sich an einem Samstagmorgen; der Notruf ging um 8:45 Uhr ein. Laut dem NIOSH-Bericht wurde die Brandbekämpfung anfänglich im Keller und EG durchgeführt. Der Versuch, das EG zu ventilieren, schlug aufgrund von dicken Plexiglasplatten über den großen Kirchenfensterflächen fehl. Circa um 9:25 Uhr befanden sich Trupps im Innenangriff im Keller, wo sie die Brandbekämpfung durchführten. Dabei bemerkte eine Führungskraft, dass der gesamte Bereich plötzlich „schwarz, völlig schwarz“ wurde, woraufhin die Trupps zum Rückzug aufgefordert wurden. Einige FA glaubten, einen pfeifenden Ton, gefolgt von einem lauten Knall gehört zu haben, was wohl einem Flashover entsprach. Der Backdraft ereignete sich um 9:28 Uhr, wobei ein FA von der Spitze der Kellertreppe auf die Straße geschleudert wurde und andere FA Verbrennungen erlitten. Zwei FA versuchten noch, weg vom Gebäude zu rennen, als sie sahen, wie Rauch "in- und auswärts aus den Fenstern pulsierte", ein klassisches Warnsignal. Dennoch wurden sie von der Wucht des Backdrafts von den Füßen gerissen. Den weiteren Verlauf können Sie unserem anderen Bericht zu dem Thema entnehmen. Der Verletzte Battalion Chief trug keinen PA und auch keinen Notsignalgeber, wodurch eine Rettung erschwert wurde. Das zweite Opfer trug seine vollständige Ausrüstung, wurde jedoch derartig unter den Trümmern begraben, dass die Rettungsarbeiten bis in den Nachmittag andauerten. Beide Opfer starben laut Bericht der Gerichtsmedizin an Erstickung. Der Leiter der Feuerwehr Pittsburgh sagte, dass alle 10 Empfehlungen des NIOSH entweder inzwischen umgesetzt sind oder sich in der Umsetzung befinden. Dazu gehört auch, dass die Führungskräfte besonders in der Frage ausgebildet werden, wann sich ein Innenangriff verantworten lässt und wann nicht (Risiko-Nutzen-Analyse).

Quelle: Firehouse.com

- ein getöteter FA

(reb) Baytown (Texas, USA). Feuerwehrmann Nito Guajardo starb bei einem Wohnhausbrand. Nach 15-minütiger Suche wurde er etwa 5 m von der Tür entfernt gefunden, da sein Notsignalgeber nicht gehört werden konnte.

Quelle: MSNBC