- Kellerbrand in Industriehalle - drei verletzte FA
(bl) Düsseldorf (NRW). Bei Abbrucharbeiten auf dem Gelände eines Industriebetriebes im Düsseldorfer Stadtteil Benrath entzündete sich der Inhalt eines Öltanks im Keller der circa 200 Meter mal 500 Meter großen Halle. Vor Ort wurde sofort die Brandbekämpfung mit mehreren Schaumlöschrohren eingeleitet. Die Löschmaßnahmen erwiesen sich als sehr aufwendig, da die Anmarschwege der Einsatzkräfte zum Brandherd im Gebäude sehr weit waren und durch die starke Rauchentwicklung die Sicht zunächst stark eingeschränkt war. Für die Entrauchung setzte die Einsatzleitung mehrere Großventilatoren ein. Aufgrund der enormen Größe der Halle waren diese jedoch nicht ausreichend, sodass man zusätzlich einen Turbolüfter der Werkfeuerwehr Chempark Leverkusen anforderte, dessen Einsatz dann den gewünschten Erfolg brachte. Im weiteren Verlauf des Einsatzes musste sehr aufwändig mit einem Trennschleifer eine weitere Öffnung in der Wand des Öltanks geschaffen werden, um dort ebenfalls das Feuer mittels Schaum bekämpfen zu können.
Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte vor Ort. Drei Kollegen verletzten sich im Einsatz, ein Feuerwehrmann musste in ein Düsseldorfer Krankenhaus eingeliefert werden.
- 1. FA: Quetschung/Schürfwunde an der Hand im Innenangriff unter PA, ambulante Behandlung
- 2. FA: vermutlich leichte Rauchgasintox (Schwindel, leicht erhöhter CO-Hb). Ursache unklar.
- 3. FA: in schaumgefüllte Grube (1,5m tief) abgestürzt, Knie verletzt*. Zur Rettung durch Kollegen am PA hochgezogen, dabei riss das Beckenschloss. Gerät wurde sichergestellt und für eine Stellungnahme zum Hersteller geschickt.
* Gemäß der SER Brandbekämpfung in besonderen Objekten, ging eine Staffel als sog. "Stoßtrupp" vor. Das Feuer war aus und es mussten noch Kontroll- und Aufräumarbeiten durchgeführt werden. Aufgrund der Schadstoffe musste noch Atemschutz getragen werden, die Sicht war jedoch gut. Die Staffel ging im ca. 50-70 cm hohen Schaumteppich im "Schleifschritt" vor. Da es sich um eine Industriehalle im Abbruch handelte, waren die Kollegen sehr vorsichtig. Der Staffelführer ging unter LPA (PSS-90-2) vor. Er stieß mit dem vortastenden Fuß gegen ein Hindernis und hob den Fuß darüber. Der Kollege trat unerwartet ins Leere, stürzte ab und schlug der Länge nach auf. Der Aufprall wurde durch das Wasser gemildert, der Atemschutz sorgte dafür, dass weder Wasser noch Schaum aspiriert wurde. Der verletzte Staffelführer konnte sich kurze Zeit später selber wieder aufrichten. Der völlig durchnässte Verletzte musste von den Kollegen der Staffel herausgezogen werden. Die Knieverletzung sorgte für eine drei-monatige Dienstunfähigkeit.
Quelle: Stadt Düsseldorf und Dr. rer. sec. Ulrich Cimolino