- Wohnungsbrand - extremes Brandphänomen - ein verletzter FA
(bl) München (Bayern). Als die Einsatzkräfte das achtstöckige Wohnhaus erreichten, drang bereits dichter Rauch aus den Fenstern einer Wohnung im dritten Obergeschoss. Auf dem Balkon stand der 81-jährige Bewohner. Die Einsatzkräfte bauten zur Rettung des Mannes sofort eine Schiebleiter, einen Sprungretter sowie parallel die Drehleiter auf. Der erste Atemschutztrupp stieg über die Schiebleiter zu dem Mann hinauf. Als die Einsatzkräfte den Balkon erreichten, gab es im Inneren der Wohnung eine Rauchgasdurchzündung. Ein Kollege aus dem Trupp versuchte sich noch schützend zwischen das Feuer und den Mann zu stellen. Dabei zog er sich Verbrennungen an den Unterarmen und Beinen zu. Der 81-jährige Bewohner stand trotz des Hilfeversuchs in Flammen. Er wurde sofort abgelöscht und der Notarztbesatzung übergeben. Nach erfolgter Erstbehandlung wurde er mit einem Rettungshubschrauber in ein Zentrum für Schwerbrandverletzten geflogen.
Da sich der Brand und vor allem der Rauch auf das Treppenhaus ausgebreitet hatten, alarmierte der Einsatzleiter noch weitere Kräfte nach. Zeitgleich kontrollierten mehrere Trupps alle Wohnungen des Gebäudes auf Verrauchung. Dazu mussten 60 Wohneinheiten gewaltsam mit der Feuerwehraxt geöffnet werden. Insgesamt wurden im Zuge dieser Maßnahmen drei Bewohner über Leitern, weitere drei mit Fluchthauben über das Treppenhaus jeweils unverletzt gerettet. Darunter auch ein zirka drei Monate alter Säugling. Zwei Personen brachten sich noch vor Ankunft der Feuerwehr in Sicherheit. Sie erlitten aber bei der Flucht aus dem Gebäude eine Rauchgasvergiftung.