- Brand in einer Bäckerei - ein verletzter FA

Wuppertal (NRW). Bei Ankunft der Feuerwehr brannten Teile einer Bäckerei. Der Raum war ca. 4,5 - 5m hoch und hatte eine Fläche von ca. 60 - 70 Quadratmeter. Der Raum war bereits bis auf eine Höhe von ca. 2m sehr stark verqualmt. Über ein offenes Fenster (1,5m x 3m) konnte der Atemschutztrupp, mit einem C-Hohlstrahlrohr in den Brandraum einsteigen. Der untere Rand des Fensters befand sich in ca. 1,5m Höhe. Während der Truppmann dem Truppführer durch das Fenster folgte, gab in ca. 3m Höhe ein Teil der Kunststoffverkleidung des Fensters nach. Den Bildern zufolge muss davon ausgegangen werden, dass das Fenster gekippt war. Offensichtlich wurde diesem Zustand nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, da sich das Fenster in einer relativ "großen" Entfernung zum Brandherd befand. Das Fensterglas (100cm x 50cm x 2,5cm) sprang aus der Führung und fiel zu Boden. Dabei streifte es den Truppmann am Unterarm. Der Truppmann maß dem Zwischenfall nicht allzu viel Bedeutung bei und beteiligte sich weiter an den Löscharbeiten. Erst nach ca. 10 Minuten nahmen die Schmerzen im Unterarm zu und er verständigte den Truppführer. Daraufhin wurde der Atemschutzeinsatz des Trupps sofort beendet und der Trupp(mann) begab sich zur Untersuchung in den bereitstehenden RTW.

Ein zweiter Trupp war ca. 5 Minuten nach Einstieg des 1. Trupps durch die gewaltsam geöffnete Eingangstür mit einem zweiten Hohlstrahlrohr ebenfalls im Brandraum. Reserve- bzw. Rettungstrupps waren von Anfang an vorhanden, Kontakt zur Atemschutzüberwachung bestand durchgehend.

Verletzungen

Ein leichter Bluterguss im Unterarmknochen und eine starke Prellung.

Ausrüstung

Der Trupp hatte kompl. HuPF-Schutzkleidung an (Überhose und Überjacke), Helmmaskenkombination, Hollandtuch, Atemschutz, Handschuhe (Eska Jupiter II) und Schnürstiefel.

Konsequenzen

Sensibilisierungen bei Unterrichten und Übungen auf Kunststofffenster (wurde bis dato nicht behandelt), insbesondere Fenster größerer und schwererer Bauart.

Solche Situationen sind nur sehr schwer zu beeinflussen. Im Unterricht wird nochmals auf die Gefahr dieser Kunststofffenster eingegangen. Gänzlich verhindern können wird man solche Dinge wahrscheinlich nicht. Die Schutzkleidung wird zur Minderung der Verletzungen beigetragen haben. Mit einer einlagigen, nicht reißfesten Jacke, wie sie früher getragen wurde, wären tiefe Schnittwunden und schwerere Verletzungen sehr wahrscheinlich gewesen. Glücklicherweise fiel die Scheibe nicht früher herunter, sie hätte den Kollegen am Kopf oder im Nacken treffen können.

Informationen und Bilder finden Sie auch unter www.ff-vohwinkel.de.

Quelle: Freiwillige Feuerwehr Wuppertal Vohwinkel
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