Unfälle in Deutschland im Jahr 1991

(Ein verletzter FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Silobrand - ein verletzter FA

Bösel (Niedersachsen). Aus einer 25m hohen Trocknungsanlage für Getreide (Mais) quoll Rauch. Ein Techniker zeigte der eintreffenden Feuerwehr eine Inspektionsluke (ca. 60 x 80 cm) in ca. 15m Höhe, die über eine Leiter erreicht werden konnte. Nach einer kurzen Lageerkundung im Silo, fiel ein brennender Maisklumpen auf den Feuerwehrmann. Zwischen Atemschutzgerät und Hals blieb der Klumpen liegen. Trotz sofortiger Entfernung des Mais und der Ausrüstung (ca. 20 Sekunden), entstanden schwere Verbrennungen. Der nachalarmierte Rettungsdienst stellte Verbrennungen 3. Grades im Hals- und Nackenbereich fest. Nach einer Erstversorgung im nächstgelegenen Krankenhaus (Friesoythe), erfolgte die Verlegung per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Gelsenkirchen. Dort blieb der Feuerwehrmann einen Monat auf der Isolierstation und wurde zweimal operiert. Dabei wurde ein etwas DIN A4 Blatt großes Hautstück vom Oberschenkel auf die verbrannten Stellen verpflanzt. Anschließend erfolgte fast täglich eine ambulante Behandlung im Krankenhaus Cloppenburg. Sämtliche Heilkosten wurden von der Feuerwehr-Unfallkasse übernommen. Da sich der Feuerwehrmann zum Zeitpunkt des Unfalles im Studium befand, wurde kein Verdienstausfall gezahlt. Die erhebliche Studienverzögerung und der daraus resultierende spätere Einstieg ins Berufsleben musste hingenommen werden.

Quelle: Freiw. Feuerwehr Bösel, Chronik von 1995