Unfälle in der Schweiz im Jahr 1996

(3 getötete FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Großbrand - drei getötete FA

(bl) Niederbipp (Schweiz). Bei der TELA AG, eine Papierfabrik, bricht ein Großfeuer aus. Zwei Stunden nach der Alarmierung sterben drei Feuerwehrmänner. Als Todesursache wird eine Rauchgasintoxikation festgestellt.

Einsatzverlauf: (Freitag) 13.00 Uhr 3er Trupp unter PA in das UG 13.20 Uhr -> Luft geht leer -> Truppüberwacher befiehlt Rückzug -> Trupp bestätigt -> Funkverbindung bricht ab -> Trupp wird vermisst -> Rettungstrupp mobilisiert -> umfangreiche Suchaktion -> Löschaktionen werden vernachlässigt -> Eskalation -> massive Verstärkung -> Ambulanzen und RTH stehen bereit -> (Freitag) 16.30 Uhr Suche wird aufgrund enormer Hitze- und Rauchentwicklung eingestellt -> (Samstag) 8.00 Uhr 1. Vermisster gefunden -> (Dienstag) 0.10 Uhr 2. und 3. Vermisster gefunden -> Bergung der Vermissten am morgen

Eine Untersuchung der EMPA (Eidg. Materialprüfungsanstalt) an den verwendeten Pressluftatmern hat ergeben, dass alle Ventilblöcke zur Druckreduzierung undicht waren. Zwischen 108 °C (nach 18 Minuten) und 76 °C (7 Minuten) wurde bei Laborversuchen ein technischer Defekt am Ventilblock festgestellt. Welchen Temperaturen die PA beim "TELA-Brand" ausgesetzt waren kann nicht rekonstruiert werden . Die Pressluftatmer erfüllten jedoch die Prüfanforderungen und Euro-Normen, teilweise übertrafen sie diese.

Quelle: Erich Oettli (gekürzte Version), Der ausführliche Einsatzbericht umfasst sieben Seiten, nachzulesen in der 112, Ausgabe 4/97, der Untersuchungsbericht wurde in der 112, Ausgabe 7/97 auf den Seiten 386-390 veröffentlicht.