Unfälle durch fehlenden Atemschutz im Jahr 2012

(Ein getöteter und 17 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Hallenbrand - 1 verletzte Kameradin

(gz) Walding (Oberösterreich). Beim Brand einer Maschinenhalle erlitt eine 17-jährige Feuerwehrfrau eine Rauchgasvergiftung. Sie wurde ins Spital transportiert.

Quelle: nachrichten.at

- Großbrand in der Innenstadt - vier verletzte Kameraden

(gz) Baden-Stadt (Österreich). Am 01.07.2012, gegen 22:35 Uhr gingen Anrufe in der Feuerwehrbezirksalarm und Warnzentrale ein, die von einem Dachstuhlbrand in der Badener Innenstadt, Renngasse, berichteten. Aufgrund des geschilderten Brandausmaßes wurde durch die Alarmzentrale neben der örtlich zuständigen Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt auch die beiden Schwesterwehren Baden-Leesdorf und Baden-Weikersdorf alarmiert. Die ersteintreffenden Fahrzeuge begannen sofort mit der Rettung der im Obergeschoss eingeschlossenen Bewohner, die bereits an den Fenstern standen und um Hilfe riefen. Parallel dazu wurden die ersten Löschleitungen aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude zu verhindern. Da bereits beim Eintreffen der gesamte Dachstuhl in Flammen stand, wurden durch den Einsatzleiter Feuerwehrkommandant HBI (Hauptbrandinspektor) Mag. Gerald Peter umgehend weitere Einsatzkräfte nachalarmiert. Dadurch konnte der Dachstuhlbrand von oben, aus bis 30 Metern Höhe, mittels Drehleitern und Hubsteiger bekämpft werden. Weiters waren zusätzliche Atemschutzgeräteträger notwendig, um die Wohnungen im Brandhaus und in den angrenzenden Gebäuden durchsuchen zu können. Über Leitern und mit Rettungsmasken konnten zahlreiche Personen und Tiere aus den Gebäuden gerettet und evakuiert werden. Die geretteten Personen, sowie 4 Feuerwehrkameraden, wurden vom Roten Kreuz erstversorgt und mussten teilweise mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in die Landeskrankenhäuser Baden und Mödling transportiert werden. Die vierzehn eingesetzten Feuerwehren hatten mit dem starken und sich ständig drehenden Wind zu kämpfen, der den Funkenflug und damit auch die Brandausbreitung, in der engen und verwinkelten Innenstadt, auf ein dahinterliegendes Wohnhaus am Beethovenplatz begünstigte. Durch das optimale Zusammenspiel der eingesetzten Feuerwehrkräfte, konnte der Brand am Dachstuhl eines Mehrparteienhauses am Beethovenplatz erfolgreich eingedämmt werden. In schwindelerregender Höhe öffneten Atemschutztrupps die Dachhaut und konnten so von Innen den Brand vollständig ablöschen. Während gegen 04:30 Uhr Brand Aus gegeben werden konnte, werden die Nachlöscharbeiten und die Brandwache noch den ganzen Tag andauern.

Quelle: FF Baden-Stadt

- Wohnungsbrand, drehender Wind - 2 verletzte Kameraden

(gz) St. Veit/Glan (Österreich). Am Montag, den 22.10.2012 wurde die Feuerwehr St.Veit/Glan über Personenrufempfänger um 13:21 Uhr zu einem Wohnungsbrand in der Grillparzer Strasse alarmiert. Bei diesem Wohnungsbrand wurden 3 Personen verletzt und mussten in die Krankenhäuser eingeliefert werden. Als das erste Fahrzeug nur kurze Zeit später am Einsatzort eintraf, schlugen den Männern dichte Rauchwolken entgegen. Der Brandherd befand sich offensichtlich im Erdgeschoss. Ein 17-jähriges Mädchen konnte sich bereits mit Hilfe von Nachbarn über den Balkon aus dem ersten Stock retten. Aufgrund der offensichtlichen Brandintensität wurde um 13:25 Uhr, also nur vier Minuten nach der Alarmierung, Sirenenalarm für die Feuerwehr St.Veit/Glan ausgelöst. Da das Mädchen total hysterisch war und keine Angaben darüber machen konnte, ob sich noch weitere Personen im Haus befinden, wurde das komplette Gebäude mit drei Atemschutztrupps durchsucht, es konnten aber niemand aufgefunden werden. Der Brand konnte schließlich in der Küche lokalisiert und rasch gelöscht werden. Während der Such- und Löscharbeiten kam es zu einer gefährlichen Situation vor dem Gebäude. Plötzlich drehender Wind verfrachtete den Brandrauch genau in den Aufstellbereich der Einsatzfahrzeuge. Die sich dort befindlichen Personen ergriffen sofort die Flucht, 2 Feuerwehrmännern gelang dies jedoch nicht schnell genug. Sie mussten so wie auch die 17-jährige mit einer Rauchgasvergiftung in das Krankenhaus eingeliefert werden. Der entstandene Schaden am Haus ist groß. Die Küche ist komplett ausgebrannt, die restlichen Räume wurden durch den Brandrauch (es standen zum Zeitpunkt des Brandausbruches fast alle Türen offen) schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das Haus ist bis auf weiteres nicht bewohnbar. Als Brandursache wird eine eingeschaltene Herdplatte angenommen. Nach 90 Minuten konnte die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt werden.

Eingesetzte Kräfte der FF St.Veit/Glan: TLFA1000, TLFA4000, RLFA2000, DLK23-12, KDOF, SRFK mit 25 Mann - Rotes Kreuz: 2 Fahrzeuge und 4 Mann - Polizei: 2 Fahrzeuge und 4 Mann

Quelle: Stadtfeuerwehr St. Veit an der Glan

- Silobrand, plötzliche Rauchausbreitung - 1 verletzter Kamerad

(gz) Bad St. Leonhard (Österreich). Bei Bad St. Leonhard ist ein Silo des RZ Pelletswerks am Samstag in Brand geraten, der auf ein Nebengebäude übergriff. In dem Silo lagerten rund 1.300 Kubikmeter Sägespäne. 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, wegen Glutnestern konnte erst Sonntagabend „Brand aus“ gegeben werden. 120 Feuerwehrleute standen in der Nacht im Einsatz, rund 40 Feuerwehrleute waren noch den ganzen Sonntag im Einsatz. Sie mussten Glutnester lokalisieren und löschen und den Silo entleeren, sagt Markus Lappas, der Einsatzleiter der Feuerwehr Bad St. Leonhard. Durch Wind und Funkenflug bestand am Sonntag noch die Gefahr, dass sich die Späne erneut entzünden. Damit das Feuer nicht auf die benachbarte Trockenanlage übergreift, wurde eine Wasserwand gesprüht. Ein 36-jähriger Feuerwehrmann überprüfte die Löscharbeiten auf dem Gang der Bandtrockenanlage. Gegen 19.00 Uhr geriet Samstagabend dann durch Funkenflug auch die Trockenanlage in Brand. Der Feuerwehrmann auf dem Gang, der kein Atemschutzgerät trug, wurde in eine Rauchwolke eingeschlossen und erlitt eine Rauchgasvergiftung. Die Rettung brachte ihn in das LKH Wolfsberg. Der Silo war zu 80 Prozent gefüllt, sagt Lappas. In den Silo selbst konnten die Einsatzkräfte nicht, dies wäre viel zu gefährlich gewesen. Bei Wind bestand außerdem die Gefahr einer Staubexplosion.

Quelle: Kärnten ORF.at und HBI Markus Lappas, FF Bad St. Leonhard