Ausbildungsunfälle im Jahr 2015

(5 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Knall/Schaden in einer Brandanlage - durch Wasserdampf

Knall/Schaden in einer Brandanlage - durch Wasserdampf (bl) Aarwangen (Schweiz). Während einer Realbrandausbildung kam es zu einem lauten Knall. Da alle Teilnehmer außerhalb der Anlage an einer Nachbesprechung teilnahmen, gab es keine Verletzten.

Ursache: Der Rahmen oberhalb der Türen besteht aus ca. 1cm dickem Stahl und ist ein Hohlprofil. Die ausgiebigen Regengüsse in den Vortagen des Ereignisses, haben zu einer Wasseransammlung im undichten Hohlprofil geführt. Durch die zunehmende Hitze der Brandkammer hat sich der Stahl ausgedehnt und die Risse wieder verschlossen. Bekanntlich ergibt ein Liter Wasser ca. 1600 Liter Wasserdampf mit einer enormen Kraft (darum sind bei Boilern auch Sicherheitsventile eingebaut). Irgendwann hat das Hohlprofil dem Druck nicht mehr Stand gehalten und hat sich geöffnet.

Massnahmen:

Schadenbericht Brandanlage Aaarwangen

Quelle: Roland Gfeller, Leiter Fachbereich Einsatz & Ausbildung - Brandanlage ZAR AG, Ausbildungszentrum Aarwangen

- Übungsfeuer - Verpuffung - vier Verletzte

(bl) Gerbrunn (Bayern). Ein 35-jähriger Feuerwehrmann wollte ein spezielles Übungsfass mit einer Flüssigkeit in Brand setzen. Hierbei kam es zu einer Art Verpuffung und er zog sich dabei Verbrennungen am Oberkörper und im Gesicht zu. Zwei Angehörige einer Wasserrettungsorganisation, die zufällig vor Ort waren, erlitten beim Versuch des Ablöschens der Flammen ebenfalls Verbrennungen an den Händen. Ein 19 Jahre alter Feuerwehrmann musste auch medizinisch versorgt werden, weil Löschpulver in seine Augen geriet. Ein Rettungshubschrauber lieferte den 35-Jährigen in eine Spezialklinik ein. Auch die anderen Verletzten wurden vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Etwa fünfzehn junge Personen von verschiedenen Jugendfeuerwehren, die während der Geschehnisse als Zuschauer vor Ort waren, sind nach dem Einsatz psychologisch betreut worden. Die Polizeiinspektion Würzburg-Land hat den Sachverhalt entsprechend aufgenommen.

Quelle: Polizei Bayern

- Einsatzübung - Kreislaufschwäche - 1 verletzter FA

(reb) Burgdorf (NS). Bei einer Übung in einem leer stehenden Trakt eines Schulgebäudes bei sommerlichen Temperaturen erlitt ein FA eine Kreislaufschwäche. Er wurde noch vor Ort von einem Notarzt behandelt, erlitt jedoch keine dauerhaften Verletzungen. Auf Grund dieses Zwischenfalls wurde die Intensität der Übung gesenkt, z. B. öffneten die Trupps ihre Jacken.

Neben den sonstigen Umständen wird die Verwendung von Stahlflaschen in den Atemschutzgeräten als ein Faktor gesehen, der zu einer stärkeren Belastung der AGT führt. Die früher verwendeten Flaschen aus Verbundmaterial wurden aus Budgetgründen wieder durch Stahlflaschen ersetzt. Auch auf Grund dieses und eines ähnlichen Vorfalls werden jetzt wieder Flaschen aus Verbundmaterial beschafft.

Quelle: Feuerwehr Burgdorf, Hannoversche Allgemeine Zeitung