Ausbildungsunfälle im Jahr 2012

(Ein getöteter und 5 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Brandsimulationsanlage - Verbrühung - ein verletzter FA

(bl) Kreis Höxter (NRW). Am 30.03.2012 kam es zu einem Unfall in der BSA des Kreises Höxter. Ein FA zog sich während der Ausbildung eine Verbrühung der rechten Hand zu, die ambulant im Krankenhaus versorgt wurde. Während der Übung war der FA als Strahlrohrführer eingesetzt. Im Übungsverlauf bemerkte der FA einen Schmerz an der linke Hand den er wie folgt beschrieb: "Als wenn heißes Wasser in den Handschuh gelaufen wäre!". Die Übung wurde sofort abgebrochen und die Erstversorgung eingeleitet. Der Handschuh wurde sofort durch die Ausbilder kontrolliert. Feuchtigkeit innerhalb des Handschuh konnte nicht festgestellt werden. Der Handschuh war auch nicht durchnässt, eine geringe Feuchtigkeit des Oberstoffes lässt sich grundsätzlich nicht vermeiden. Der FA wurde zur weiteren Versorgung vom RD in das örtliche Krankenhaus gebracht. Es wurde Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen, dem keine derartigen Fälle bekannt waren. FA der gleichen Gemeinde äußerten bei einem weiteren Termin bereits während der Wärmegewöhnung Probleme mit den Handschuhen (gleicher Hersteller, unterschiedliche Modelle, Produktionsjahre). An dem Folgetermin wurden die Handschuh durchgetauscht, so dass die Handschuh etwas größer waren und ein entsprechendes Luftpolster vorhanden war. Alle Teilnehmer absolvierten die weiteren Übungen ohne Probleme. Die Feuerwehr nutzt den Handschuh für die Brandbekämpfung und im TH-Einsatz. Bei näherer Betrachtung war festzustellen, dass der Handschuh zu klein war. Diese beiden Dinge widersprechen sich insofern, dass bei der Brandbekämpfung ein Luftpolster zur Wärmeisolierung gewünscht ist und im Gegensatz beim TH-Einsatz ein gewisses Tastgefühl erwartet wird.

Alle Ausbilder wurden Informiert, um zukünftig ein besonderes Augenmerk auf diese Problematik zu haben.

Quelle: Kreis Höxter, Jürgen Romund

- Tauchtraining - ein FA gestorben

(bl) Geeste (Niedersachsen). Ein 39-jähriger Feuerwehrtaucher ist bei einem Tauchtraining schwer verunglückt. Der Taucher war in rund acht Metern Tiefe durch eine Sicherheitsleine mit einem Leinenführer am Ufer verbunden. Als dieser auf die üblichen Leinenzeichen nicht mehr reagierte, begab sich sofort ein in Bereitschaft stehender Taucher ins Wasser. Er fand den 39-Jährigen reglos am Boden des Sees und brachte ihn ans Ufer. Hier wurde er von den Kameraden reanimiert, bis ein Notarzt den Taucher übernahm. Er kam unter Reanimationsbedingungen in das Krankenhaus nach Meppen und wurde später in die Uniklinik Münster geflogen. Der Feuerwehrmann erlag seinen Verletzungen vier Tage nach dem Unfall. Die Ausrüstung wurde sichergestellt und eine Unfallkommission gebildet.

Quelle: Feuerwehr-Magazin

Nachtrag - März 2014

Ein vorbildlicher Abschlussbericht wurde im März 2014 von der Feuerwehr Meppen veröffentlicht und kann öffentlich eingesehen werden: Abschlussbericht