- Belastungsübung - Herzinfarkt - ein getöteter FA

(ar) Alzenau (BY). Während der jährlichen Belastungsübung im Atemschutzzentrum Alzenau verstarb ein 34-jähriger Feuerwehrmann an einem Herzinfarkt.

Zusammen mit fünf weiteren FA einer FF des Landkreises Aschaffenburg startete er die Belastungsübung. Vom Atemschutzzentrum waren ein Ausbilder und ein Helfer anwesend. Die Übung wurde von Leiter des Atemschutzes der übenden Feuerwehr  begleitet.

Vor Übungsbeginn wurde durch den Ausbilder der jeweilige Nachweis der gesundheitlichen Eignung durch Vorlage einer ärztlichen Bestätigung über die arbeitsmedizinische Untersuchung G26-III überprüft (der Verstorbene habe sie zuletzt vor zwölf Monaten absolviert) und die sechs Teilnehmer gemäß Vorgabe belehrt. Die Durchführung der Belehrung wurde von jedem Teilnehmer durch Unterschrift bestätigt. Insbesondere bestätigen die Teilnehmer durch ihre Unterschrift auch, dass sie sich zum Übungszeitpunkt körperlich gesund und einsatztauglich fühlen. Auch hatte der Verunglückte zuvor unter Atemschutz noch nie über Auffälligkeiten geklagt.

Die Übung begann im Vorraum mit einer Konditionsübung auf Laufband und der Endlosleiter und sollte dann im Übungsraum mit der Kriechstrecke weiter gehen. Der erste Trupp (2 Personen) hatte das Laufband (200 m mit unterschiedlichen Steigungen) und die Endlosleiter (25 m Steighöhe) passiert und befand sich auf der eigentlichen Übungsstrecke.

Mit dem zweiten Trupp ging gegen 19:40 Uhr der bei der Übung verstorbene Feuerwehrmann zunächst auf das Laufband und absolvierte dort seine Aufgabe problemlos. Dann wechselte er auf die Endlosleiter. Nach 8 m Steigen brach er plötzlich ab.

Der Ausbilder, der die Tätigkeit des Trupps vom Leitstand aus beobachtete, ging sofort zu ihm und sprach ihn an. Dieser reagiert noch auf die Ansprache.

Als der Ausbilder ihm jedoch den Helm und Maske absetzte brach der Übende zusammen, krampfte kurz und war dann leblos.

Zeitgleich wurde nun ein Notruf abgesetzt und die Herz-Lungenwiederbelebung eingeleitet und diese bis zum Eintreffen des Notarztwagens fortgeführt. Trotz aller Bemühungen des Notarztes und der RTW-Besatzung verstarb der 34-jährige Feuerwehrmann noch im Atemschutzzentrum.

Die benutzte Atemschutzausrüstung wurde routinemäßig sichergestellt. Der Leichnam des verstorbenen Feuerwehrkameraden wurde obduziert. Dabei wurde als Todesursache ein Herzinfarkt festgestellt.

Das Atemschutzzentrum hinter dem Alzenauer Feuerwehrhaus wurde vor über zehn Jahren in Betrieb genommen. Die Alzenauer Anlage unter Führung des Kreises Aschaffenburg ist nach Standard eingerichtet, der Hersteller wartet sie jährlich. »Die Firma war erst vor ein paar Wochen da«, bestätigte der zuständige Kreisbrandmeister Rudolf Stock.

Der Hauptteil des Tests ist eine Kriechstrecke, die aufgeheizt, verraucht, verdunkelt und individuell gestaltet sein kann. Diesen schwierigen Abschnitt hatte der verstorbene Feuerwehrmann aber noch nicht erreicht.

Im Atemschutzzentrum waren während der Sachverhaltsaufnahme von der Inspektion der für das Atemschutzzentrum zuständige Kreisbrandmeister Rudi Stock (Dettingen), Kreisbrandmeister und Feuerwehrarzt Dr. Jürgen Luxem (Aschaffenburg), der Kreisbrandrat Karl-Heinz Ostheimer (Großostheim), und der Leiter des Atemschutzzentrums Martin Ritter (Alzenau) anwesend. Unmittelbar nach dem Ereignis wurde der Landrat und der Bürgermeister der übenden Feuerwehr informiert.

Quelle: Landesfeuerwehrverband Bayern