Ablaufplan "Auffinden eines verunfallten AGT"
(dk) Ein Unfall während des Einsatzes stellt für alle Beteiligten eine Stresssituation dar.
Die Präsentation "Atemschutznotfall" soll beispielhaft das denkbare Szenario eines Unfalles im Atemschutzeinsatz demonstrieren. Aus dieser Präsentation geht hervor, das das Aufrechterhalten/Sicherstellen der Luftversorgung unter Umständen die wichtigste Aufgabe des Sicherheitstrupps darstellt.
Der Ablaufplan beschreibt die notwendigen Schritte in einer sinnvollen Reihenfolge und soll im Rahmen der Ausbildung (Notfalltraining) sowie während des Einsatzes des Sicherheitstrupps der Orientierung dienen.
Da es dem Sicherheitstrupp im ersten Zugriff unter Umständen nicht möglich sein wird, der verunfallten ohne weitere Kräfte an einen sicheren Ort zu verbringen, wird hier eine Möglichkeit dargestellt mit wenig (technischem) Aufwand effektiv zu handeln.
Schritt 1: Auffinden
Ist der Verunfallte aufgefunden ist als erstes zu prüfen, ob ein Lebensbedrohlicher Zustand besteht. Ohnmacht oder die Verhältnisse am Ereignisort (z.B. Flammeneinwirkung) sind klare Anzeichen für eine "crash-Rettung" also so schnell wie möglich handeln.
Ist eine "crash_Rettung" bzw. das "in Sicherheit bringen" (z. B. Schließen der Tür zum Brandraum etc.) unmöglich oder nicht nötig wird zu Schritt 2 gewechselt.
Schritt 2: Kontrolle des Atemluftvorrats
Hier trifft der Sicherheitstrupp die Entscheidung, ob ggf. Maßnahmen zur Sicherstellung der Atemluftversorgung durchgeführt werden müssen oder ob der Luftvorrat des Verunnfallten vorerst ausreicht.
Schritt 3: Sicherstellung der Atemluftversorgung
Dies kann durch Wechseln des Lungenautomaten, Umstecken der Mitteldruckleitung oder unter Umständen auch durch Wechseln des Atemanschlusses durchgeführt werden. Spätestens hier wird klar, dass der Sicherheitstrupp entweder einen zusätzlichen PA oder einen Langzeit–PA mit zweiter Mitteldruckleitung und Rettungslungenautomaten benötigt.
Vorsicht! Finger weg von Eigenkonstruktionen. Nur zugelassene Geräte und Gerätekombinationen verwenden. Im Zweifel immer beim Hersteller und/oder der BG-Exam nachfragen.
Schritt 4: Prüfen der Transportfähigkeit
Hier ist jetzt klar, weshalb zuerst die Notwendigkeit einer "crash-Rettung" überprüft wurde.
Beispiel 1
Durch einen Sturz hat sich das Truppmitglied ein Bein gebrochen. Am aufgefundenen Ort ist er keiner weiteren unmittelbaren Gefahr ausgesetzt. Die Atemluftversorgung ist sichergestellt. Somit lässt sich eine "patientenorientierte Rettung" durchführen.
Beispiel 2
Das verunglückte Truppmitglied ist durch Trümmer eingeklemmt. Mit den mitgeführten Mitteln des Sicherheitstrupps kann er aus dieser Lage nicht befreit werden. Weitere Geräte, z. B. Lufthebesatz müssen eingesetzt werden. Durch die Sicherstellung der Atemluftversorgung wurde für diese Arbeiten Zeit gewonnen.
Schritt 5: Verbringen an einen sicheren Ort
Bewusst wird hier von "sicherem Ort" gesprochen.
Beispiele: der nächste rauchfreie Raum/Abschnitt, Balkon, eine Etage unter dem Brandgeschoss usw.
Wir hoffen, mit diesem Ablaufplan eine Anleitung/Anregung zu geben. Für Kritik und weitere Anregungen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.