Beinaheunfälle im Jahr 2002

(4 Zwischenfälle)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


Januar 2002 - Gebäudebrand mit Durchzündung

(ar) Erfurt.

Einsatzschilderung

Gegen 21.00 Uhr an einem Sonntag im Januar 2002 wurde der Löschzug der Berufsfeuerwehr Erfurt (www.feuerwehr-erfurt.de) zu einem Gebäudebrand gerufen. Bei dem Brandobjekt handelte es sich um ein 2-stöckiges leerstehendes Gebäude. Die Türen und die Fenster waren mit Spanplatten gesichert. Der Innenangriff wurde durch den Angriffstrupp (AT) (Gruppenführer (Grf), Angriffstruppführer (Atf) und Angriffstruppmann (Atm)) mit einem C-Hohlstrahlrohr vorgenommen. Um in den eigentlichen Brandraum zu gelangen mußte sich der AT erst durch einen Flur und einen Raum sich vorarbeiten. Alle diese Räume waren auf Grund fehlender Türen sehr stark verqualmt.

Am Ärmel beschädigte Einsatzjacke Der Brandraum einschließlich des Türrahmens brannte in voller Ausdehnung. Unter die Decke des Brandraumes wurden unter Beachtung der taktischen Regeln 2 kurze Sprühstöße gegeben. Danach verspürten der Grf und der Atf ein Brennen unter der Einsatzbekleidung. Der Grf vorrangig am linken Arm und der Atf auf der Kopfhaut. Eine direkte Flash-Over-Erscheinung konnte der AT nicht wahrnehmen. Auf Grund der Schmerzen brach der AT den Innenangriff ab und zog sich zurück. Außerhalb des brennenden Gebäudes stellte der AT fest, dass die Einsatzbekleidungen starker Brand- und Hitzeeinwirkungen ausgesetzt waren.

Keiner trug dabei irgendeine Verletzung davon!

Nach kurzer Erholungspause konnten die Feuerwehrbeamten schon wieder bei der Brandbekämpfung eingesetzt werden.

Die Einsatzbekleidung hatte folgende Schäden

Die Helme von Grf und Atf waren auf der Oberseite stark verbrannt. Beim Grf hatte der linke Ärmel der Überjacke starke Verbrennungen. Seine Maske und der Lungenautomat wiesen starke Verschmelzungen auf. Die Bebänderung des PA war stark angebrannt.

pers. Schutzausrüstung des Trupps

Gruppenführer

Verkohlter Helm von rechts Verkohlter Helm von hinten

Angrifftruppführer/mann

Fazit

Trotz Beachtung der taktischen Regeln konnte der Flash-Over nicht verhindert werden, jedoch blieben die Feuerwehrbeamten auf Grund ihrer sehr guten persönlichen Schutzausrüstung unverletzt!

Quelle: Feuerwehr Erfurt

- Wohnungsbrand mit Durchzündung - Selbstrettung

Feuerwehrmann rettet sich kopfüber über eine Leiter(ar) Baltimore (USA) - Wohnungsbrand in einem zweigeschossigen Gebäude mit starker Rauchentwicklung. Die ersteintreffenden Feuerwehrangehörigen starteten sofort einen Innenangriff um die Suche nach dem Brandherd und nach Personen aufzunehmen.

Ein Feuerwehrmann wurde im zweiten OG von einer Rauchgasdurchzündung überrascht. Er konnte das Gebäude über eine tragbare Leiter, die in Anleiterbereitschaft stand, verlassen. Er stieg, mit Hilfe eines Kollegen, kopfüber herab.

Quelle: Firehouse.com

- Großbrand - Einsturz

(ar) Tittmoning (BY) - Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens.

Nach etwa 40 Min. war das Vieh größtenteils in Sicherheit. Lediglich drei oder vier Schweine waren noch im Stall. Die Feuerwehr versuchte mit einem C-Rohr den noch lebenden Tieren Kühlung zu verschaffen. Tatsächlich schaffte es durch diese Maßnahme eine Sau ins Freie.

In der Euphorie dieses "Erfolges" hat dann irgend jemand (die einen sagten es sei ein Polizist gewesen, die anderen ein Feuerwehrmann) auffordernd gerufen: "Die lebt ja noch, können wir nicht auch noch die anderen (Schweine) rausholen."Daraufhin sind zwei Leute ohne einen Einsatzbefehl nochmals in den Stall, um die vermissten Schweine zu suchen bzw. zu retten - allerdings ohne Erfolg. Glücklicherweise verließen sie den Stall noch rechtzeitig, bevor die Decke (Holz - keine Betondecke) kurz nach dem Verlassen einstürzte.

Weitere Informationen: Pressebericht

Quelle: Peter Volk, Pressesprecher KFV Traunstein

- Brand einer Gaststätte - Durchzündung

(ar) Schwalmtal (NRW) - Einer Katastrophe nur knapp entgangen sind am Dienstagabend Feuerwehrleute der Schwalmtaler Feuerwehr bei einem Einsatz in einer ehemaligen Gaststätte.

Weil unklar war, ob sich noch Personen in dem verwinkelten Gebäude aufhielten, durchsuchte ein Trupp unter schwerem Atemschutz das Gebäude. Weil die Feuerwehrleute Rauch und enorme Hitze meldeten, rief sie Gemeindebrandmeister Achim Ahlers aus dem Haus zurück. Augenblicke, nachdem Sie das Haus verlassen hatten, kam es zu einer Rauchgasdurchzündung.

Explosionsartig entwickelte sich ein großes Feuer, welches das gesamte Untergeschoss erfasste. Die Befürchtungen, es könnten noch Personen im Haus sein, bestätigten sich nicht. Die Ursache des Brandes ist nach Angaben der Polizei noch unklar. Einen technischen Defekt oder Brandstiftung schließt sie allerdings aus.

Quelle: Rheinische Post - Mittlerer Niederrhein